FEUERZEREMONIE ZUR WINTERSONNENWENDE 2015
copyright Brigitte Metzmacher
Leichlingen. Leises Trommeln, langsame Musik im Hintergrund und ein knisterndes Feuer. So beginnt Brigitte Metzmachers Zeremonie zur Wintersonnenwende. Im Steinbruch im Murbachtal bildete die Feier den Abschluss der Skulpturenausstellung „Achtsamkeit“ im gegenüber gelegenen Sinneswald der Veranstalter Wicze Braun und Wolfgang Brudes. Die Schamanin Metzmacher führte die anfangs 80 Besucher durch den Samstagabend, an dem die Sonne ihren tiefsten Punkt des Jahres erreicht hatte. Sie hat ihre Ausbildung als Energieseherin am „Shamanic Institut“ in Köln, heute „Vesseling Energieschule“, abgeschlossen. Begleitet hat sie Thórralf Schuh auf der irischen Rahmentrommel Bodhrán. Sie besteht aus einem flachen runden Holzrahmen von großem Durchmesser, auf den Ziegenfell gespannt wird. Für den Ablauf wurden zunächst Tannen- und Holunderzweige, Walnüsse und Salbei an die in einem Kreis um die Feuerstelle stehenden Besucher verteilt. Diese sogenannten Trägerobjekte stellen Räucherwerke zur Reinigung dar, mit denen die schlechten Gedanken verbrannt werden sollen. Dazu musste zuerst der heilige Raum durch die Schamanin „geöffnet“ und das Feuer entzündet werden. Darauf folgte ein Gebet an Mutter Erde, für das sie in ihrem roten Rock und Stoffhut, schwarzer Jacke und schwarzen Stiefeln mit einer Trommel immer wieder um das Feuer herumzog. Die Kleidung
spiegelte den Kontrast zwischen dem brennenden Feuer und der schwarzen Nacht, die von außerhalb des Kreises auf die Zeremonie einzudringen schien. Irgendwann begann sie einen energischeren Rhythmus und schien das Feuer regelrecht „anzutrommeln“, gefolgt von Verbeugungen und Bitten an die Sterne. Im Hintergrund unterstützte das Rauschen des Murbach die Kontinuität der Natur, die ab diesem Zeitpunkt die Sonne neu ansteigen lässt. Nun traten vier Teilnehmer, aus jeder Himmelsrichtung einer, vors Feuer und standen erst mit ausgebreiteten Armen einige Zeit da, bis sie sich hinknieten und die Zweige zwischen den flachen Handflächen zerrieben. Andere schienen ihre Gedanken auf die Zweige zu richten, indem sie Gebete murmelten und zu innerer Ruhe fanden. Schließlich warfen sie ihre Trägerobjekte ins Feuer und nach und nach breitete sich ein beruhigender Duft von Salbei im Steinbruch aus. Das Ende der Zeremonie war das „neue Licht“ für die Teilnehmer, der Beginn der helleren Tage, das für das neue Leben steht und mit dem die guten Wünsche ins Universum geschickt werden. Veranstalterin Braun resümierte: „Wir sind sehr erstaunt, wie viel Resonanz wir erhalten haben“. Einige Teilnehmer brachten ihre eigenen Trommeln mit und viele schienen sich mit der Zeremonie schon gut auszukennen, deren Tradition bis in die prähistorische Zeit zurück reicht. Ob es um den Turm von Jericho, Stonehenge, den antik-ägyptischen Mithras-Kult, das heidnische Fest „Sol invictus“ („unbesiegter Sonnengott“) oder das germanische Julfest geht, die Winter- und Sommersonnenwenden wurden immer schon als prägnante Zeitpunkte angesehen. Auch Muslime feiern teilweise die Yalda-Nacht, während Christen zum ähnlichen Zeitpunkt die „Geburt der wahren Sonne“, also die von Jesus feiern. Was auch immer mit diesem Wendepunkt verbunden wird, für alle steht fest, dass ab jetzt die Tage wieder länger werden.
Rund 80 Besucher begrüßten im Sinneswald den Beginn des Winters und damit die wieder länger werdenden Tage. Fotos: Britta Berg
TRADITION 80 Besucher wohnten am Samstagabend der Zeremonie zur Wintersonnenwende im Steinbruch bei VON JULIA HAHN
Montag, 21. Dezember 2015 Kölner Stadt-Anzeiger Rhein-Wupper

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